Lange mussten die Musikspezialklassen sowie der renommierte Schulchor am Gymnasium Rutheneum in Gera auf das 2002 eingerichtete Tonstudio verzichten - nach wachsenden Problemen mit veralteter Technik und wegen fehlender Updateunterstützung machte es seit über sieben Jahren buchstäblich keinen Ton mehr. Am 3. September konnte das Tonstudio endlich wiedereröffnet werden. Ermöglicht wurde dies durch eine Spende der Rittal Foundation in Höhe von 18.000 Euro.
Das Studio soll die Arbeit der Musikspezialklassen sowie den Schulchor unterstützen und künftig Schülerinnen und Schülern auch wieder die Möglichkeit bieten, sich im Bereich der Tontechnik aus- und weiterzubilden. Schon jetzt ist klar: Nicht nur der Konzertchor der Schule, der sich unter Leitung von Christian K. Frank zu einem der führenden Jugendchöre Deutschlands entwickelt hat, wird von den neuen technischen Möglichkeiten profitieren.
Rainer Reissner, Geschäftsführer der Rittal Foundation, übergab den symbolischen Scheck bei der Eröffnungsfeier und erklärte: „Wir unterstützen dieses Projekt, weil es jungen Menschen Zugang zu moderner Technik und weiterer Bildung eröffnet. Musik fördert nicht nur Kreativität, sondern auch Teamfähigkeit und technisches Verständnis.“ Begleitet wurde Reissner von Markus Betz, Vorstand der Rittal Foundation, und Benedikt Raspovic von Stahlo, der den Firmenstandort Gera repräsentierte.
Langer Weg zur Realisierung
Katharina Trautmann, zweite Vorsitzende des Fördervereins des Rutheneum, schilderte den langen Prozess, der dem Projekt vorausging: „Über Jahre haben wir über das Tonstudio gesprochen, aber es mangelte immer an den nötigen finanziellen Mitteln. Erst im Frühjahr kam durch die Rittal Foundation und die hiesige Sparkasse der Durchbruch.“ An Spendenmitteln wurden € 25.000 benötigt; insgesamt investiert wurden rund 42.000 Euro.
Auch Schulleiterin Silva Wallstabe zeigte sich erfreut über die Wiedereröffnung des Studios. „Es ist ein großer Tag für unsere Schule. Das Studio bietet uns neue Möglichkeiten, sowohl für die musikalische Ausbildung als auch für Schülerinnen und Schüler, die technikaffin sind“, sagte sie.
Technische und musische Ausbildung vereint
Besonders stolz zeigte sich Christian K. Frank, Leiter des Konzertchors des Rutheneum, über die neuen Möglichkeiten: „Wir können nun Mitschnitte von Konzerten anfertigen und professionell bearbeiten. Das Studio bietet uns eine fast professionelle Arbeitsumgebung, in der die Schüler nicht nur Musik machen, sondern auch Tontechnik lernen können.“ Der Chor, der zu den führenden Jugendchören Deutschlands zählt, wird das Studio intensiv nutzen.
Die Stadt Gera unterstützte das Projekt, indem sie die nötigen Leitungen innerhalb des Schulgebäudes erneuert hat. Auch die Sparkasse Gera-Greiz und der Förderverein leisteten finanzielle Beiträge. „Ohne die Zusammenarbeit aller Beteiligten wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, betonte Wallstabe.
Ausblick: Musikaufnahmen und berufliche Perspektiven
Neben den praktischen Vorteilen für den Chor sieht Sybille Tancke, Leiterin der Musikspezialklassen, großes Potenzial für die Schülerinnen und Schüler. „Viele sind sowohl musikalisch als auch technisch interessiert. Das Studio bietet ihnen nun die Möglichkeit, beide Interessen zu vereinen und Fähigkeiten zu erwerben, die sie später in ihrem Beruf nutzen können“, sagte sie.
Das neue Tonstudio soll künftig auch Aufnahmen für Wettbewerbe und Konzerte des Chors ermöglichen. Die Schule plant bereits, das Studio aktiv in den Unterricht zu integrieren und die Schüler in der Musikproduktion auszubilden.

